Eine Reise durch das ganze Land
In Wirklichkeit sind wir fast 1150 km gefahren. Bei einer so langen Strecke läuft es nie genau nach Plan. Manchmal wollten wir Umwege fahren, manchmal waren die Straßen wegen Unwetters gesperrt, u.s.w.
Diese Karte ist für die Fahrt nicht optimal nutzbar – Google erlaubt nicht genügend Wegpunkte und ist daher nicht präzise genug.
Die Route führt über drei Mautstraßen: Gerlos, Großglockner und Nockalm. Beim ÖAMTC gibt es eine reduzierte Kombikarte für alle drei Straßen (47 EUR), gültig für zwei Jahre.
Ich habe die Hotels, in denen wir übernachtet haben, als Zwischenziele in die Karte eingetragen. Die Namen der Hotels möchte ich nicht direkt erwähnen, aber mit den Adressen kann man sie finden. Natürlich gibt es immer auch andere Möglichkeiten, nur an der Großglocknerstraße ist die Auswahl eher einzigartig. Wir waren mit allen Hotels sehr zufrieden, daher denke ich, dass eine indirekte Empfehlung nicht schadet.
Plan:
- Nacht 1: Zug nach Feldkirch.
- Tag 1: Vorarlberg und Tirol bis Reutte.
- Tag 2: Innsbruck bis Kaprun.
- Tag 3: Grossglockner.
- Tag 4: Steiermark - Niederösterreich.
- Tag 5: Weg nach Wien.
Die Route kann man auch in umgekehrter Richtung fahren – von Wien nach Feldkirch und dann mit dem Zug zurück. Allerdings darf man den Zug dann nicht verpassen und steht unter Zeitdruck, falls etwas nicht nach Plan verläuft.
Nacht 1: Auto-reisezug Wien-Feldkirch
ÖBB Autoreisezug Wien-Feldkirch
Die Tickets kosten 65–150 EUR pro Person, inklusive Motorrad. Alternativ kann man für etwa 350 EUR ein wirklich komfortables Schlafwagenabteil für zwei Personen buchen. Der Zug fährt um 22:44 Uhr in Wien ab (man sollte eine Stunde vorher an der Verladestelle sein) und erreicht Feldkirch um 07:49 Uhr.
Der Zug ist sehr gemütlich. Wir hatten ein komfortables Abteil für zwei im Schlafwagen, was sich meiner Meinung nach besonders lohnt, wenn man zu zweit unterwegs ist.
Tag 1: Feldkirch - Lüner See - Reutte
Das Ausladen der Motorräder geht zwar schnell, und sie werden vor der Autos ausgeladen, dennoch dauert es etwa 30 Minuten bis zu einer Stunde. Wir haben noch im Zug Kaffee getrunken und konnten dann gleich weiterfahren.
Es dauert etwa eine Stunde und 37 Kilometer bis zum Lünersee. Dort kann man direkt bei der Seilbahn parken, für Motorräder gibt es immer genügend Platz. Zwar gibt es keine Schließfächer, aber die freundlichen Seilbahn-Mitarbeiter lassen einen gerne die Helme dort liegen.
Von der Bergstation aus kann man entweder rund um den See wandern oder zur Totalphütte hinaufsteigen. Wir sind nach oben gegangen – der Weg und die Aussicht sind wunderschön. Sogar im Sommer kann man dort ein bisschen Schnee finden.
Auf dem Rückweg haben wir einen etwas längeren Weg entlang des Bachs genommen, wo man sich eine (ziemlich kalte) "Dusche" gönnen kann.
Danach sind wir über den Faschinapass gefahren. Es ist ein gemütlicher und einfacher Pass, der Spaß macht. Weiter ging es durch den Bregenzerwald, eine sehr schöne und entspannte Route mit tollen Ausblicken.
Von Warth aus ist es nur eine Stunde nach Reutte entlang des Lech. Wir hatten geplant, einen Spaziergang am Lech zu machen, wurden diesmal aber von Regen überrascht und waren auch schon recht spät dran. Die Fotos mache ich vielleicht beim nächsten Mal.
Alternative: Statt den Lünersee zu besuchen, kann man auch Bregenz ansteuern. Wenn man nicht zu viel Zeit in Bregenz verbringt, bleibt sogar noch Zeit für einen Abstecher von Warth aus:
- Kurz nach Zürs (15 Minuten) und dann mit dem Sessellift zum Zürser See.
- Oder etwas länger zum Formarinsee (45 Minuten), der 2015 zum schönsten Ort Österreichs gewählt wurde. Bei schlechtem Wetter kann der Ausflug jedoch enttäuschend sein. Diese Alternative habe ich in der untenstehenden Karte markiert.
Tag 2: Innsbruck bis Kaprun
Nach einem Frühstück in Reutte fahren wir zwei Stunden nach Innsbruck. Es gibt eigentlich nur eine mögliche Route. Direkt an der Straße liegt ein Restaurant mit Blick auf die Zugspitze und den wunderschönen Blindsee. Die Zugspitze ist zwar interessant, aber auf dieser Tour werden wir noch weitaus höhere Berge sehen. :)
Man kann auch eine längere Route über Kühtai nehmen oder in Innsbruck ein paar Stunden die Sehenswürdigkeiten besichtigen.
Am Abend bleiben fast drei Stunden Fahrzeit bis nach Kaprun, das sind 148 km.
Den Durlaßboden-Speichersee kann ich sehr empfehlen. Der Rundgang um den See ist 10 km lang, aber relativ flach, sodass man ihn in etwa 2,5 Stunden schaffen kann. Für uns war jedoch eine kleine Pause mit Strudel im gemütlichen Seestüberl ausreichend.
Die weitere Strecke führt über die Gerlosstraße. Die Mautstelle kann man über eine Bergstraße umfahren, die ebenfalls spektakulär ist und bei Motorradfahrern beliebt. Allerdings ist der Straßenbelag an einigen Stellen beschädigt.
Weiter geht es vorbei an den Krimmler Wasserfällen. Ich empfehle, mindestens drei Stunden für einen gemütlichen Spaziergang einzuplanen. Der Punkt auf der Karte markiert einen kostenlosen Parkplatz für Motorradfahrer.
Tag 3: Grossglockner
Google glaubt, 1.5 Stunden reichen. Aber ich würde gerne langsamer fahren, die Straße genießen und Fotos machen.
Wenn wir früh genug anfangen, können wir bis 12 Uhr einfach am Parkplatz Franz-Josefs-Höhe sein. Dann haben wir genug Zeit um Gletscher zu besuchen. Mit der Aufenthalt im Panorama-Hotel haben wir keinen Zeitdruck.
Tag 4: Kärnten und Steiermark
In 2 Stunden (etwas mehr mit Foto-Pausen) erreicht man Strandbad am Millstättersee, wo man baden und mittagessen kann.
Dann schauen wir die Nockalmstrasse. Heuer ist sie wegen Erdrutsch teilweise geschlossen, aber soll bis zum Nockalm umso besser mit weniger Verkehr sein.
Dann bleibt etwa 3 Stunden Fahrt zum Admont, durch Turracher Höhe und Murau.
Tag 5: Weg nach Wien
Zuerst ist es 1 Stunde bis Lunzer See, wo man gut baden und Kaffee trinken kann.
Dann geht es gemütlich und schön durch die Berge bis zum Sparbach. Der Weg bietet viele Möglichkeiten für Mittagessen, z.B. Turnitz, Lilienfeld.
Alternativ kann man von Lunzer See via Mariazell und Kalte Kuchl fahren. Ist 25 km länger aber zeitlich fast gleich.